Die Methodik zur Berechnung der Lebenszykluskosten(Life Cycle Costing, LCC) ermöglicht es Organisationen, den Wert von Produkten mit unterschiedlicher Haltbarkeit bei der Erfüllung einer klaren Endnutzeranforderung besser zu verstehen. Sie ist zudem eine Möglichkeit, den Satz „Wer billig kauft, kauft zweimal“ zu validieren, denn preiswerte Produkte können langfristig, wenn alle Kosten mit berücksichtigt werden, deutlich teurer sein.
Gore Fabrics beauftragte deshalb Intertek, ein internationales Unternehmen für Qualitätssicherung, Inspektion, Produktprüfung und Zertifizierung, mit der Entwicklung einer Methodik für die Berechnung der Lebenszykluskosten (LCC) für Kampfuniformen. Damit sollen Einkäufer bei einer Ausschreibung in Zukunft besser beurteilen können, welches Angebot das wirtschaftlich günstigste ist. Aus umfangreichen Praxistests wissen wir, dass GORE® PYRAD® Kampfanzüge deutlich langlebiger sind. Einkäufer brauchen eine Antwort auf die Frage nach dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis und die neue Methodik hilft dabei, diese Frage zu beantworten.
Ob ein GORE-TEX Produkt für den vorgesehenen Einsatzzweck geeignet ist, ist für Gore von entscheidender Bedeutung. Um diese Produktperformance oder „Fitness for Use“ zu gewährleisten und die Leistungsfähigkeit unserer Produkte wirklich zu verstehen, führen wir eine Vielzahl von Tests durch. Gore betreibt mehrere technische Entwicklungslabors, deren Testausstattung vergleichbar ist mit denen unabhängiger Prüfinstitute.
Simulation von unterschiedlichen Witterungsbedingungen, unter denen GORE-TEX Bekleidung getragen wird, mit dem Ziel, die Leistungsvermögen von Materialien, Kleidungsstücke und Träger unter verschiedenen Umgebungsbedingungen zu verstehen. Zur Verfügung stehende Testmöglichkeiten:
Specific capabilities:
- Temperaturbereich: -50 bis +50 °C
- Relative Feuchtigkeit: 5 bis 98 %
- Windgeschwindigkeit: 0,4 bis 10 m/s
- Natürliche Sonneneinstrahlung
- Intensität: 0 bis 1100 W/m²
- Emissionsspektrum: Der Sonne entsprechend, wobei UV-Strahlung aus Sicherheitsgründen herausgefiltert wird.
- Durch die Festlegung von Ort (Längen- und Breitengrad) und Zeit passt das System das Licht automatisch so an, dass es der tatsächlichen Sonnenbelastung entspricht.
Hitze- und Flammschutztests werden auf Anwenderebene nicht durchgeführt. Systembezogene Tests erzielen die besten Ergebnisse. Der Forschungsanspruch ist es, aussagekräftige Zusammenhänge zwischen Tests an Komponenten und im Materialverbund zu finden, um ein hohes Innovationstempo im Bereich Hitze und Flammschutz beizubehalten.
- Dauerhaft thermisch stabil und isolierend sowie flammfest Elemente des Flammschutzes sind dauerhafte thermische Stabilität, plus Isolation sowie flammfestes Verhalten der Materialien:
- Flammfestigkeit (selbstverlöschend, kein Schmelzen oder Tropfen)
- Thermische Isolation (Barriere gegen Hitzeübertragung)
- Thermische Stabilität (kein Aufbrechen oder Schrumpfen)
Im Gore Hitze- & Flammenlabor durchgeführte Tests:
- Cone Calorimeter nach ASTM E1354 und ISO 5660
- Thermische Schutzwirkung nach ISO 17492 (Thermal Protection Performance, TPP)
- Test der gespeicherten Wärmeenergie (Stored Thermal Energy Tester) nach ASTM F2731
- Pyrolyse-Verbrennungsstrom-Kalorimeter (Pyrolysis Combustion Flow Calorimeter, PCFC) / Mikroverbrennungskalorimeter (Micro Combustion Calorimeter, MCC) nach ASTM D7309
- Verschiedene Entflammbarkeitstests: vertikaler Brenntest (ASTM D6413 / ISO 15025 B), Beflammung einer gefalteten Kante (ASTM F1358), Oberflächenbeflammung (CAN/CGSB-4.2 Nr. 27.10-M91 / ISO 15025 A) und 45-Grad-Flammtest (ASTM D1230)
- Prüfverfahren für horizontale Flammen nach ISO 15025
- Ofentest nach ISO 17493
- Bestimmung des Wärmedurchgangs bei Flammeneinwirkung nach EN367
- Prüfverfahren für Strahlungswärme nach ISO 6942
Im Regenturm werden realistische Niederschlagsbedingungen zur Messung und Analyse des Komforts bei Regen simuliert. Wir können eine große Bandbreite an realistischen Niederschlagshöhen sowie windgetriebenen Regen erzeugen. Dabei wird die Größe und Geschwindigkeit der Regentropfen realistisch nachgebildet.
Zur Verfügung stehende Testmöglichkeiten:
- Bandbreite an Niederschlagsmengen reicht von leichtem Nieselregen (4 mm/h) bis zu heftigem Regen (150 mm/h)
- Größe und Geschwindigkeit der Regentropfen entsprechen dem typischen Regen
- Regentemperatur von 5 bis 25 °C
- Umgebungstemperatur (Wind/Luft) von 5 bis 25 °C
- Windgeschwindigkeit von 0,4 bis 5 m/s
Unser „Fitness for Use“-Grundsatz verlangt: Bevor wir Produkte für ihren Einsatzzweck zulassen, werden unsere Gore Materialien zu Produkten verarbeitet, die wir in strengen Praxistests auf Herz und Nieren testen. Umgebungsbedingungen werden nur dann simuliert, wenn sie für die Testpersonen ein zu großes Risiko darstellen würden.
Wir führen unterschiedliche Arten von Tests durch:
- Grundlegendes Verständnis
- Praxiserprobung
- Validierung für bestimmte Nutzer
- Tragetests
Wir sind stolz auf die Haltbarkeit unserer Produkte. Wir glauben aber auch, dass wir gemeinsam mit unseren Kunden und Endverbrauchern in der Arbeitswelt noch viel mehr tun können, um die tatsächliche Nutzungsdauer unserer Produkte zu verlängern – sei es durch sorgfältige Pflege und Reparatur oder durch andere, innovative Arten der weiteren Produktnutzung.
Jedes Jahr verbraucht die Wirtschaft mehr als 100 Milliarden Tonnen an Rohstoffen. Im Jahr 2019 wurden lediglich 8,65 % der natürlichen Rohstoffe, die Eingang in die globale Wirtschaft fanden, wiederverwertet. Der Abfallkreislauf, der durch die Modebranche am Laufen gehalten wird, wirkt sich auf die natürlichen Ressourcen unseres Planeten aus.
Textilabfälle sind eine unbeabsichtigte Folge der Mode, da mehr Menschen immer mehr Kleidung kaufen und sie nicht mehr so lange nutzen wie früher. Wir begegnen dem Problem des Bekleidungsmülls, indem wir hochqualitative und strapazierfähige Produkte herstellen, die lange halten. Zudem helfen wir Endverbrauchern mit unserem „Wash, Care & Repair“-Programm, ihre Textilien sorgfältig zu pflegen.
Im Jahr 2018 rief die Ellen MacArthur Foundation die „Make Fashion Circular“-Initiative ins Leben. Diese sucht nach Lösungen für spezifische Probleme der Modebranche, wie etwa wuchernde Müllberge. Die Marke GORE-TEX und eine Reihe ihrer Markenpartner haben sich dieser Initiative sofort angeschlossen.
Die beste Art, den ökologischen Fußabdruck unserer Produkte zu minimieren, besteht darin, die Leute dazu zu bringen, diese so lange wie möglich zu nutzen. Wir stellen für unsere Bekleidung Wasch- und Pflegeanleitungen zur Verfügung, bieten einen Wasch- und Pflegeservice an, reparieren sie wenn möglich und sondieren neue Geschäftsmodelle, um die Bekleidung einer Zweitverwertung zuzuführen. Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsinitiativen arbeiten wir mit unseren Markenpartnern zusammen, um den Endverbrauchern zu vermitteln, wie wichtig die richtige Reinigung und Pflege unserer Textilien ist. Unser Ziel ist es Kunden dabei zu unterstützen, die Performance von GORE-TEX Produkten zu optimieren sowie ihre Lebensdauer zu verlängern, was deren Nachhaltigkeit verbessert. Die Investition in ein langlebiges Bekleidungsprodukt und dessen Pflege schont nicht nur die Umwelt, sondern bedeutet auch reduzierte Kosten.